Werner Eichhorn
Der Filmclub Offenbach trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Werner Eichhorn, der am 22. Mai im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Von 1980 bis 1985 sowie zwischen 1993 und 1998 hat er den Verein mit großem Engagement geführt. 1985 holte er den Bundeswettbewerb Dokumentarfilm nach Offenbach, der dort im Ledermuseum für die folgenden 18 Jahre seinen beliebten Platz hatte. Vor allen Dingen aber war Werner Eichhorn ein leidenschaftlicher Filmer. Trotz angegriffener Gesundheit arbeitete er noch bis kurz vor seinem Tod am Schnitt eines neuen Films.
Nachdem er 1968 Mitglied im Filmclub Offenbach geworden war, gewann er mit seinen Werken manche Goldmedaille auf Bundeswettbewerben und erreichte über 20 DAFF-Teilnahmen. Da er selbst gerne und gut malte, entstanden in 46 Jahren etliche Filme über bildende Künstler: Paul Klee, William Turner, Paul Gauguin, Lyonel Feininger u.a. Werner Eichhorn malte mit der Kamera auch gerne Portraits von Schriftstellern (Sophie La Roche) und Komponisten (Brahms, Chopin) und bewies seine Vielseitigkeit mit einer Reihe von Reise- und Fantasiefilmen, früher in den Formaten Doppel- und Super-8, später mit Video. Höhepunkte im filmischen Leben Werner Eichhorns war die Teilnahme an der UNICA 1983 in St. Nazaire (Frankreich) mit seinem Film „Das Jubiläum“, eine Betrachtung über das Arbeitsleben eines Gerbers, und die Auszeichnung mit dem OBELISK bei der DAFF 2002 in Ingolstadt für den umgesetzten Bilderroman „Anna“. Ebenfalls 2002 wurde ihm für seine Verdienste um die Förderung des nichtkommerziellen Films die UNICA-Medaille verliehen.
Der Mensch Werner Eichhorn war humorvoll und lebenslustig, über Jahrzehnte hat er mit seinen „Filmergeschichten“ in den Ausgaben des Clubspiegel“ des Filmclubs Offenbach viele Leser im In- und Ausland zum Schmunzeln gebracht.
Robert Becker
Filmclub Offenbach
Werner Eichhorn fehlt uns.