Schon die Überschrift zeigt, es war ein bisschen anders als gewohnt: Die sonst übliche Bezeichnung „HAFF“ für den hessischen Landeswettbewerb passt nicht mehr, weil drei Landesverbände jetzt gemeinsam eine Wettbewerbsregion bilden. Und so liefen am Samstag 11 Filme aus Hessen und 5 aus Rheinland-Pfalz auf der Leinwand in der alten Aula in Wetzlar. Filme aus dem Saarland waren diesmal noch nicht dabei.

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit von nur 2 Wochen zwischen dem Regionalen Wettbewerb in Wiesbaden und dem LFF hatte der Filmclub Wetzlar wieder eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Neben Technik und Verköstigung hatten die Wetzlarer diesmal auch wieder Sponsoren für attraktive Sonderpreise organisiert, so dass es für die Autoren zusätzlich spannend wurde. Für die Juroren unter der Leitung von Dieter Kopelke bedeutete das somit ein bisschen mehr Arbeit, die sie aber gerne und mit Engagement übernahmen.

Wetzlar AutorenbildGanz rechts der Clubsprecher Dieter Volk vom Filmclub Wetzlar und von links der BDFA Landesvorsitzende von Hessen Norbert Lippe und die Autoren Ulrich Kern, Michael Küpper (hinten), Peter Schellhorn, Bernd Nilsson, Ulrich Schöne, Ernst Ludwig Luft (hinten) , Gerhard Kreysa, Ulrich Stühlen, Elisabeth Feußner und Jakob Breidenbach

Wetzlar Bild FeussnerElisabeth Feußner erhält von Dieter Volk (links) und Ernst Ludwig Luft ihre Urkunde

Wetzlar Bild KernUlrich Kern erhält von Dieter Volk (links) und Ernst Ludwig Luft seine Urkunde

Und so wurden insgesamt 5 dritte Preise, 9 zweite und 2 erste Preise vergeben. 12 Filme wurden endgültig bzw. vorläufig weitergemeldet zu den Bundeswettbewerben im Frühjahr.

Die o.g. Unterscheidung "endgültig" und "vorläufig" ist wichtig, weil die Laufzeiten bei den Bundeswettbewerben begrenzt sind und damit den Landesfilmfestivals nur bestimmte Kontingente zur Verfügung stehen. Da natürlich bei den Herbstwettbewerben noch nicht absehbar ist, wie viele und welche Filme im Frühjahr laufen, hat der Landesverband sich entschieden, einige Filme nur zu nominieren, aber noch nicht endgültig zu Bundes-filmfestivals zu melden. Im Frühjahr wird über diese Filme dann gemeinsam mit den dann auf dem LFF laufenden Filmen entschieden. Dazu werden die Juroren des Frühjahrs-LFF die nominierten Filme aus dem Herbst kurz vor dem Festival sehen und können dann direkt mit den aktuellen Filmen vergleichen.

Betroffen von dieser Regelung sind diesmal interessanterweise Spielfilme. Das Auswahlgremium hat 5 Filme für das Bundesfilmfestival „Fiction“ ausgewählt, die mit insgesamt ca. 50 Minuten bereits die Hälfte des Kontingents beanspruchen. Deshalb wurden „Beim Psychiater“ , „The dancing Steelmen“ und „Rosa Zeiten“ direkt weitergemeldet und „Die Gedanken ..." und „Laura und Paul“ nominiert.

Bester Film des Wettbewerbs war „Beim Psychiater“ von Ulrich Kern aus Wetzlar. In einer Doppelrolle spielt der Autor Psychiater und Patient mit einem furiosen Dialog mit knackiger Pointe. Die Jury lobte die schauspielerische Leistung und den Wortwitz ebenso wie Schnitt und Kamera. „Beim Psychiater“ erhielt auch den Publikumspreis. Diesen teilte er sich mit Elisabeth Feußner für ihren Film „Feier der Natur“: Beide Filme hatten die gleiche Stimmenzahl.

Weitere Sonderpreise gingen an Ulrich Schöne mit „Zu Besuch in Sapporo“ (beste Vertonung), Peter Schellhorn mit „Den General muss man essen“ (bester Kommentar) und Ernst Ludwig Luft mit „Heilige Messe Frankfurt“ (bester Schnitt).

Wie in Wiesbaden endete die Veranstaltung perfekt pünktlich zur geplanten Zeit. Für Zuschauer und Autoren war es ein unterhaltsamer und interessanter Tag. Insbesondere für letztere bleibt es weiter spannend, wenn die weiter gemeldeten bzw. nominierten Filme sich bei den Bundesfilmfestivals im Frühjahr der bundesweiten Konkurrenz stellen.

Rüdiger Schnorr


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