Seminar 18.01.2014 02
Jury- und Autoren-Seminar 2014 in Bad Homburg

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Autoren-/Jurorenseminar am 18.01.2014 in Bad Homburg

Bericht von Horst Günther (Babenhausen)

Der Filmclub Taunus Bad Homburg richtete das diesjährige Seminar des BDFA Hessen in den Räumen des Hauses der Altstadt in Bad Homburg, Rind`sche Stiftstr. 2 ein.

Dieter Kopelke (Jurybeauftragter) und Jürgen Heile (2. Vorsitzender FCT Bad Homburg,stellvertretend für Clubleiter Hans-Joachim Urban) begrüßten die Gäste im Namen des Verbandes und des Filmclubs Bad Homburg als Ausrichter.

Norbert Lippe (2. Vorsitzender BDFA-Hessen) dankte dem Filmclub und den Referenten für die Übernahme und Durchführung der Veranstaltung.

Dieter Kopelke eröffnete gemeinsam mit Heike Kadereit (Dipl. Medienwirtin & Cutterin, Netphen) das Seminar mit einem Themenkatalog, der allen Teilnehmern zu dieser Veranstaltung zur Einstimmung zugeleitet wurde. Das machte neugierig, denn Heike Kadereit war schon als Jurorin für den BDFA-Hessen aktiv und durch ihre fachliche, sachliche Kompetenz positiv aufgefallen.

Es ging über fünf Schwerpunkte mit folgenden Themen:

  1. Leben als Autor – wie wird man Juror?
  2. Richtlinien zur Filmbewertung des BDFA
           Bestandsanalyse
           Soll / Haben
  3. Qualifikation von Filmern und Juroren
           Kreativität ohne technische Perfektion?
           Der Juror, immer ein guter Filmer?
  4. Filmanalyse und Bewertungsaspekte
         Status Quo: Rasterversuche
           Problematik: Theorie und Praxis
           Tipps und Tricks
  5. Das Mikrofon
           Freund oder Feind?


Heike Kadereit machte zum Einstieg zu dieser Thematik auf die Ausgabe des BFDA-Verbandsmagazins „film&video“ Ausgabe 04/13 auf einen Artikel von Manfred Riep (Das Filmer Wesen… S. 10 ff) aufmerksam. Darauf und auf den Wettbewerbs- und Jurybestimmungen des BDFA basierend wurden der wiederholte Unmut der Autoren und der Mangel an Juroren unter die Lupe genommen und Zusammenhänge herausgearbeitet.

Zentrale Fragen zur Filmbewertung waren u.a.:

  • Ab wann ist ein Autor auch wie ein guter „Schreinermeister“ und mit ihm zu vergleichen? (Das bezieht sich auf das Essay von Manfred Riep)
  • Unzufriedene Autoren bei Wettbewerben durch „ungeschickte“ Jury-Diskussionen
  • Unmut beim Wettbewerb durch zu wenige Juroren
  • Der Anspruch an Juroren ist größer, als an Filmer!

Die Begründung hierzu: die erforderliche Fachkompetenz und die soziale Verantwortung bei der Jurydiskussion den Autoren gegenüber! Wie also soll ein Juror sein?

Ein Film wird zunächst von den Filmautoren - nach einer vorherigen internen Clubbeurteilung - auf Filmfestivals der regionalen Ebene geschickt und dort öffentlich bewertet. Eine fünfköpfige Jury und ein Juryleiter werden dazu benannt. Jeder Juror betrachtet den Film aus seiner Sicht der „emotionalen Wirkung“ mit dem Kernteil „vom Autor die schönste Geschichte erzählt zu bekommen“. Die Juroren werden durch den Juryleiter um ihre Meinung zum Film aufgefordert. Sie entscheiden nach eigenem Ermessen:

  • Wie ist der Film gemacht?
  • Was hat er mit mir gemacht?

Das kann man auch als „Thema treffend behandelt“ bezeichnen. Wenn ein Autor nach diesen Grundregeln handelt, wird er in der Regel auch gute Bewertungen erhalten.

Eine gute Jury wird dem Autor durch die Jurydiskussion Hilfestellung zur Verbesserung seiner Filmarbeit geben. Dabei ist der Juryleiter in der Funktion eines Moderators, der bei der Besprechung des Films alle möglichen Aspekte anzusprechen hat und auch zielorientiert nachfragt.

Nach einer kurzen Pause zum Mittagessen - ein allseitiges Lob der Teilnehmer an das Catering Team des FCT Bad Homburg : Ute Heile und Ingeborg Meerkamp van Embden - war der zweite Teil des Seminars der praktischen Jury-Arbeit vorbehalten.

Dieter Kopelke hatte einige geeignete Filme aus dem BDFA-Umlaufprogramm ausgewählt, an der sich eine „Übungs-Jury“ (bestehend aus Seminarteilnehmern) ausprobieren konnte. Dabei wurde auch die richtige Verwendung der Mikrofone geübt.

Diese Diskussion wurde anschließend von allen Teilnehmern des Seminars kritisch analysiert und wurde so zum Lerneffekt für alle Beteiligten. Neben Übungen zur klassischen Filmanalyse ging es auch um sehr praxisorientierte Punkte: Juroren sollten Hilfestellungen geben, nicht Filme „zerreißen“, in der Jury-Diskussion gilt die Jury als Team daher keine Wiederholungen von Aussagen der Vorredner/in, das Teamplaying gilt natürlich nicht bei der Abstimmung. Auch hat eine Jury nicht das Recht, über z.B. Themen wie Atomkraft ja/nein zu diskutieren und damit einen Film abzuwerten!

Erfahrung von Dieter Kopelke: “Man sieht als Juror viel mehr und kann diese Erfahrung für seine eigene Filmarbeit nutzen!“

Das Ergebnis des Seminars: Mit mehr Einheitlichkeit und Transparenz in Bewertungsabläufen und der kontinuierlichen Weiterbildung von Autoren und Juroren kann man sowohl dem Unmut der Autoren entgegenwirken, als auch leichter Juroren gewinnen.

Konsequenz darausist neben der Entwicklung einheitlicher Bewertungskriterien (Herbert du Bois) und die Installation einer „Informations-Sammelstelle“.Für dieses Vorhaben ist die Unterstützung aller Filmclubs des BDFA-Hessen wichtig, die hoffentlich viel hilfreiches Material (Leitfäden, Artikel etc.) zur Verfügung stellen.

Daher wurde folgendes Vorgehen festgelegt:

  • Material-Sammelstelle/Vorsortierung: Heike Kadereit;          Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • Website:       Jürgen Heile
  • Landesverbandsinfo BDFA-Hessen.
  • BDFA-Infodienst nutzen (derzeit Klaus Werner Voss)
  • Filmbewertung / Infosammlung Bewertungsbogen liefern
  • Verfügbare Bewertungsraster z.B. von Mechthild Winkler, Herbert du Bois, Stephan Vogel
  • Weiterführung des Seminars „Sigi Menzel“ – Herbert Du Bois
  • Anzulegende Unterpunkte im Bereich Info des BDFA-Hessen:
    • Leitfäden
    • Links zu Infostellen
    • Ansprechpartner
    • Seminartermine
    • Rückmeldungen „Ja ich will“ z.B. Infos haben…
    • Erfahrungsberichte
    • FAQ
    • Praxistipps (z.B. Mikro etc.)

Insgesamt eine SUPER-Veranstaltung – darin waren sich alle Anwesenden einig, die nur wenig weitere Zuhörer hätte aufnehmen können. Der ausgewählte Raum wurde ziemlich eng. Der besondere Dank aller Anwesenden galt dem Filmclub Bad Homburg mit seinem Team, sowie den Referenten Dieter Kopelke und Heike Kadereit für die gute Vorbereitung und Aufbau der Themenbereiche!

 

 

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